Mühlen. So langsam neigen sich die Arbeiten am Neckar bei der alten Mühlener Säge dem Ende entgegen: Die Tiefbauarbeiten sind abgeschlossen, kommende Woche soll die Wasserkraftschnecke und das für den Betrieb nötige Hydraulik-Aggregat für das so genannte Dotierkraftwerk eingebaut werden, berichtet Juniorchef Frank Bürkle vom Betreiber der Anlage, dem Elektrizitätswerk Stengle aus Rottenburg-Bad Niedernau. Der letzte Bauabschnitt der seit Mitte des Jahres laufenden Arbeiten hat parallel dazu in dieser Woche begonnen: Dabei wird ein so genanntes Umgehungsgerinne gebaut, das Fischen die Möglichkeit gibt, die Höhendifferenz des Wehrs großflächig zu überwinden. Wie lange dieser letzte Schritt dauert, ist auch wetterabhängig. „Wenn es so gut klappt, wie bisher, dann machen wir weiter“, sagt Juniorchef Bürkle. „Wir versuchen, bis Weihnachten fertig zu werden.“ Im Sommer hatte das Hochwasser die Bauarbeiten vorübergehend beeinträchtigt, als Treibgut die Arbeiten behinderte. „Da stand die ganze Baustelle unter Wasser“, berichtet Bürkle. Deshalb haben sich die Arbeiten auch etwas verzögert. Die Modernisierung war nötig geworden, weil sich die alte Anlage umwelttechnisch nicht mehr auf dem aktuellen Stand befunden hatte. Das neue Kraftwerk soll 175.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr erzeugen. Das entspricht etwa dem Verbrauch von 60 Haushalten, erläutert Bürkle. Die Kosten für das Projekt sind auf 700.000 Euro veranschlagt.
Aus der Sübwest-Presse vom 4. Dezember 2014.